Den Traum, den ich seit über 10 Jahren mit mir rumtrage, hat Kurt Diemberger noch verstärkt. Anlässlich der Jubiläums-Expedition zum K2 im Jahr 2004 habe ich ihm von der Idee erzählt. Ich wusste, dass er schon einmal dort war und verschiedene Berge in der Umgebung des Gasherbrum II auf der Nordseite, zusammen mit Rollo Steffens, bestiegen hat. Dabei haben sie auch eine Passüberquerung zum K2 gefunden, die ziemlich ruppig war. Nun, da hatte ich noch den Gasherbrum I im Kopf. Daraufhin hat er mir dann Unterlagen geschickt, in denen von einem Besteigungsversuch des Gasherbrum I berichtet wurde. Das sah alles ziemlich wild aus, wenn nicht sogar unmöglich. Er hat mich dann auf den Gasherbrum II verwiesen und ich habe mit seinem damaligen Partner Rollo Steffens Kontakt aufgenommen. Rollo hat mir Bilder von der Aufstiegsroute des Gasherbrum II geschickt. Beim Herumstöbern fand ich noch Bilder die vom K2 aus aufgenommen wurden und einen Grossteil des Grades zeigten. Also hoffen wir es bleibt kein Traum!

Der Traum wäre jedoch fast schon früh geplatzt, denn es wurden uns Steine in den Weg gelegt. Dies von Personen deren Namen ich noch nicht bekannt geben möchte, da es erst eine Vermutung ist. Auf jeden Fall ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Wir werden weiter verfolgen, wer uns die Steine in den Weg gelegt hat und warum die „Xingijang Moutaineering Association“ eine Woche vor Abreise auf einmal die Gebühren auf USD 27’000 erhöht hat.

Wir sind beim letzten Bericht im Hunzatal stehen geblieben. Von da ging es mit kleinen Zwischen-Aktionen weiter. Die erste Aktion verursachte unser Fahrer, bei einer Umfahrung eines Lawinenkegels: ein Stein war im Weg und als er in überfuhr verletzte es die Ölwanne so, dass Öl austrat und er nicht mehr weiterfahren konnte. Also hiess es umsteigen, auf einen Lastwagen, der uns heil in Sost absetzte. In der Zwischenzeit kommt Madhi uns bereits mit einem Bus entgegen und verpasst uns natürlich. Er war bereits in Sost mit dem Material der Gasherbrum und Muztagh Ata Expeditionen und wollte uns helfen, was er aber nicht konnte, da die junge Truppe den Lastwagen vorzog. Also hiess es warten, bis Madhi wieder zu uns nach Sost gelangte. Dann ging es nach einer sehr angenehmen pakistanischen Grenzkontrolle weiter über den nebligen Kunjerabpass (4700m) nach Tashkorgan.
Bei der chineschen Grenzkontrolle ging es dann schon ein wenig strenger zu und her. Man darf in Pakistan keinen Alkohol einführen und in China keine Milchprodukte und kein Fleisch, Wir aber hatten alle diese Dinge dabei. Als beim Öffnen des ersten Fasses ausgerechnet zwei Salami zum Vorschein kamen, war dies der schlechteste Anfang den man sich vorstellen kann. Beim Packen in der Schweiz ging es zum Schluss noch hektisch zu und her! Der „Alte“ bügelt es dann wieder aus! Wir mussten jedes Fass, so an die 70, auspacken und nur alle Tricks halfen, dass sie nicht alles fanden, wie: Rahm, Käse, Fondue, Trockenfleisch, usw. Dies dauerte seine Zeit, ich habe auf Zeit gespielt und dann wurde es ihnen schlussendlich doch zu langweilig. Aber um es kurz zu machen: wir kannten einen wichtigen Einheimischen von vorhergenden Reisen den wir einschalteten. Am Schluss war alles Essen, das sie uns abgenommen hatten, wieder da!
So erreichten wir Subash, den Ausgangspunkt zum Muztagh Ata Basislager, wo wir alles Material für die Muztagh Ata Expedition abluden. Am gleichen Tag ging das Material bereits weiter ins Basislager, wo die Küchenmannschaft aus Pakistan anfängt die Zelte aufzustellen. Wenn die Muztagh Ata Gruppe im Basislager ankommt, sollte also alles bereit stehen. Wenn die tibetischen Hochträger rechtzeitig ankommen, steht sogar das Lager 1. Wir, die Jungen mit meiner Ausnahme, kamen gut in Kashgar an. Morgen geht es weiter ins Gasherbrum-Basislager das wir in einer Woche erreichen sollten. Sie, die Leser, werden sich nun ein wenig gedulden müssen bis wir unser Basislager aufgestellt haben, dann werden sie wieder von uns hören.

Bericht: Kari Kobler

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