Eine Woche war Pause nach der Everest Expedition und nun geht es bereits wieder los. Dies um meinen Traum, den ich nun schon über 10 Jahre lang mit mir herum trage, zu verwirklichen:
Eine Besteigung eines Achttausenders über eine neue Route!

Als ich das erste Mal in die Gegend südlich des Karakorum reiste, gehörten wir zu den Ersten, dabei habe ich mich in die Gegend verliebt.
Warum das?
Einerseits war es eine absolut verrückte Reise: mit Kamelen überquerten wir 100 Meter breite Flüsse. Andererseits waren wir absolut alleine und dies in einer der wildesten Gegenden die ich kenne.
Beim zweiten Besuch haben uns die Flüsse den Meister gezeigt und ich ging mit einem Kamel baden. Wir waren zu früh dran und die Flüsse hatten viel Wasser. So mussten wir umkehren und bereits der erste Fluss den wir vorher mit Glück bereits überquert hatten wurde mir zum Verhängnis, da Happis Kamel schneller als das meinige war und meines in den reisenden Fluss stiess. Nach Aussage der anderen Teilnehmer sah ich aus wie ein schwimmendes Unterseeboot mit meinem Skistock, den ich auf dem Rucksack festgebunden hatte. So laufe ich klatschnass am Fluss entlang, da kommt auf einmal etwas Undefinierbares auf mich zu. Ich halte meinen Stock in die Höhe, da zuerst nicht ersichtlich war, was es ist. Es kommt näher und ich staune, denn es ist ein junger und wilder Esel. Er kommt näher, denn er erwartet eigentlich seine Mutter, die er beim Überqueren des Flusses verloren hat. Es ging ihm wie mir, nur habe ich dabei mein Kamel aus den Augen verloren. Das junge Tier kommt also geradewegs auf mich zu und schnuppert, weiss nicht was der Mann ohne Kamel da macht. Nach einem weiteren Annäherungsversuch kommt es zu mir und lässt sich streicheln. So laufen zwei Esel, aber ohne Kamel, die längste Zeit miteinander dem Fluss entlang. Nach einer gewissen Zeit taucht die Mutter auf und der junge Esel verlässt den alten…

Nun aber zurück zu unserem Berg. Es ging bereits in der Schweiz los, denn ich bekam die Info von Wayne, meinem chinesischen Partner, dass der Betrag für das Gipfelpermit vom Chef der Xingjiang Mountaineering Association von USD 2000 auf sage und schreibe USD 27’000 erhöht wurde. Sie lesen richtig: eine Woche vor Abreise stieg der Preis auf USD 27’000. Keine Rede mehr von den vorher einkalkulierten USD 2000. Das ist schlicht gesagt Betrug! Die Begründung war, es sei ein „Virgin Mountain“ (jungfräulicher Berg)! Ich glaube der Gasherbrum wurde bereits hunderte male aus Pakistan bestiegen! Also ging das telefonieren los und ich musste den Teilnehmern mitteilen, dass sich die Reisekosten um USD 2000 pro Person erhöhen. Alle Teilnehmer entschieden sich trotz allem, an der Expedition teilzunehmen. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen! Es sind keine Bergsteiger mit einem dicken Geldbeutel, nein, es sind junge Teilnehmer mit viel Enthusiasmus, aber ich denke nicht, dass dies den Chef der XMA interessiert.

So erreichten wir trotz allem, wie vorgesehen, Islamabad, mit der von mir sehr geschätzten Emirates Airways. Hier wurden die letzten Dinge erledigt und es ging ab auf die lange Fahrt Richtung Gilgit, auf dem Karakorum Highway. Dank der Tatsache, dass unser Material und das der Muztagh Ata Expedition bereits nach Sost unterwegs ist, konnten wir uns im Bus schön ausbreiten und die jungen Helden schliefen während der meisten Zeit. Gilgit und das Serena Hotel sind immer wieder ein Genuss und so geniessen wir unser Hotel in vollen Zügen nach der 17 stündigen Fahrt von Islamabad nach Gilgit. Der morgige Tag bringt uns nach Karimabad, das wir in 3 Stunden erreichen. Dort gibt es einen Nachmittag mit kleiner Besichtigung des Ortes mit der wohl spektakulärsten Aussicht im ganzen Hunzatal.

Bericht: Kari Kobler
Bilder: Jan Schnidrig
Quelle: http://www.kobler-partner.ch/

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