Unsern zweimaligen anstrengenden Aufstieg von El Chalten ins Camp von Rio Blanco konnten wir dank der traumhaften Aussicht auf die Fitz Roy-Kette richtig geniessen…Für die folgenden Tage war gutes Wetter angesagt. Die kurzen Schönwetterphasen muss man hier sofort ausnützen, weshalb wir beschlossen, sogleich die Aig. de la S in Angriff zu nehmen.
Noch ein bisschen müde (4 Uhr Abmarsch) torkelten wir in Richtung Laguna Sucia und weiter zum Gletscher hoch. Dank der kalten Nacht kamen wir schnell voran und erreichten den Einstieg unserer Route. Nach einigen Seillängen Kletterei in kombiniertem Gelände stand noch der Gipfelaufbau vor uns. Der starke Wind und die schweren Bergschuhe erleichterten uns den ausgesetzten Schlussgrat (6a) nicht gerade… Da wo der Weg hochführt, geht er auch wieder hinunter… Nach 15 Stunden erreichten wir wieder unser kühles zu Hause.
Es gibt ein schönes Bild vom Torre für dich, Seraina!
Das Wetter wurde zum Glück schlecht, so dass wir unser Lager richtig aufbauen konnten. Dort schlossen wir Bekanntschaft mit Argentiniern, Deutschen, Australiern, Slowenen…
Trotz starkem Wind brachten wir Material zum Paso Superior, wo wir es deponierten. Als das Wetter für 24 Stunden gut gemeldet wurde, starteten wir nach einer kurzen, kalten Nacht in der Schneehöhle Richtung Fitz Roy.
Zuerst mussten wir den sechs Meter hohen Bergschrund bezwingen, anschliessend kletterten wir sechs Mixt-Seillängen auf die Italien Brech. Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen erreichten wir den Einstieg der Franco- Argentinier-Route. Leider hatten wir etwas Wichtiges vergessen: Das Shampoo… Das Schmelzwasser tropfte jetzt nämlich überall herunter und wir hätten endlich unsere Haare waschen können! Je höher wir stiegen, desto mehr Eis hatte es auch in den Rissen. An ein schnelles Vorankommen war nicht zu denken. Wir entschieden uns auf drei Viertel Höhe umzukehren, um noch bei Tageslicht abseilen zu können. Alles braucht sehr viel Zeit. Auf dem Rückweg sanken wir teilweise bis zu den Hüften ein. Wir zogen einen tiefen Graben hinter uns her. Nach 22 stündigem Kampf waren wir endlich wieder in unserem Rio Blanco-Lager…
Gute Nacht…

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