Wir sind inzwischen glücklich und gesund im Basislager angekommen undgeniessen noch den heutigen Tag, bevor es morgen weitergeht inRichtung ABC.

Nach dem gemütlichen Vormittag in Kashgar fahren wir mit dem Jeep weiter nach Yechen, der letzten grossen Stadt. Hier treffen wir zum Abendessen auf Stephan, Ueli und Lolo, die uns direkt aus der Schweiz hierher achgereist sind.
Früh geht es am nächsten Morgen weiter über zwei Pässe von knapp 5000m nach Mazar, wo wir von der Strasse, die weiter nach Tibet führt, abzweigen und mal wieder auf einen chinesischen Militärposten treffen. Nachdem unser persönliches Gepäck durchkämmt worden ist, können wir gegen zwei Paar Schuhe und eine Sonnenbrille verhindern, den
kompletten Lastwagen mit der Fracht abladen zu müssen. Da es hier einen Weg Richtung Pakistan gibt, verhalten sich die Chinesen etwas vorsichtiger.
Nach dem ersten Camping (3500m) trotten wir mit etwa vierzig schwer beladenen Kamelen in brütender Hitze durch die wüstenähnliche Landschaft. Sechs Stunden später machen wir es uns wieder gemütlich und starten am nächsten Tag Richtung Agil-Pass. Unterhalb des Passes bei der letzten „Alm“ auf 4300m beziehen wir gemeinsam mit etwa fünfhundert
Ziegen, Schafen, Eseln und Hunden wieder unsere Zelte. Wir werden durch ein fröhliches Geschrei der sämtlichen Tiere in den Schlaf
gesungen.
Am folgenden Tag führt unser Weg über den Agil-Pass (4700m) zum grossen,
beeindruckenden, steinigen Flussbett, an dem sich der Weg zu den Basislagern von K2 und G2 trennt. Die Kameltreiber wollen nicht mehr weitergehen, weshalb wir am nächsten Tag einen Rasttag einlegen, an dem wir nur eineinhalb Stunden bis zu den heissen Quellen weiterwandern. In einer traumhaften Oase (4100m)können wir unter einem Wasserfall bei ca. 25°C duschen und uns ausruhen: Ein kleines grossartiges Paradies in der Steinwüste!
Schon in den folgenden Stunden holt uns die Realität ein: Bei wolkenloser, windstiller Nacht schlüpfen wir ins Bett, um nur eineinhalb Stunden später von einem heftigen Sturm wach gerüttelt zu werden. Hans und ich hechten nur in Unterhose bekleidet aus dem Zelt und versuchen im Schneesturm, das Esszelt am Davonfliegen zu hindern. Auch unsere Küchenmannschaft ist uns behilflich, so dass nach zwanzig Minuten das Zelt wieder gesichert dasteht und wir uns in unsere warmen Schlafsäcke verkriechen können. Zehn Minuten später ist der ganze Spuk vorbei und es ist wieder windstill. Der letzte Marsch ins Basislager (4400m) ist lang und anstrengend. An drei verschiedenen Orten kann der reissende Fluss nur mit Hilfe der Kamele überquert werden. Obwohl beladen mit zwei Personen und hundert Kilo Gepäck durchqueren die Kamele mit grosser Leichtigkeit die Flüsse. Trotzdem überkommt uns Reiter oben auf den Kamelrücken ein mulmiges Gefühl…
Die Lage des Basislagers ist wieder traumhaft. Auch wenn das Wasser vom dreissig Meter weiter unten gelegenen Gletscher heraufgeschafft werden muss und der Weg steinig und staubig ist, so ist doch der Blick zu „unserem“ Berg und auf den fantastischen Gletscher mit seinen riesigen Eistürmen einfach umwerfend!
Nach einem Ruhetag erkunden heute Lolo und Kari den langen Weg ins ABC (vermutlich 12-15km). Wir werden morgen die ersten Sachen hoch tragen, oben schlafen und „unsere“ Wand mal aus der Nähe betrachten. Alles sieht sehr sportlich aus! Durch das Fernrohr betrachtet, befürchten wir, dass uns kein Meter geschenkt werden wird…

Cedric und Hans

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